Restrukturierung

Restrukturierung

Es ist 11:55 !

Restrukturierung kann als die systematische Analyse und durchgreifende Anpassung betrieblicher Prozesse und Strukturen verstanden werden, um eine Organisation(-seineheit) auf veränderte (Markt-)bedingungen anzupassen.

Auslöser einer Krise und ihre Gegenmaßnahmen

Eine Krise kann in den meisten Fällen von sensiblen Teams früh erkannt und verhindert werden, sofern die Faktoren im Einflussbereich des Unternehmens liegen. Liegt jedoch ein Branchenversagen vor wie z.B. im Fall der Automobil- oder der Finanzkrise, so hat das Management naturgemäß weniger Spielraum  für eine direkte Einflussnahme.

Märkte zu meistern gehört zwar zu den unternehmerischen Tugenden, kann sich aber, bei extremen und ungewöhnlichen Ereignissen, als äußerst schwierig erweisen. Die sorgfältigste und beste Planung ist dann über Nacht obsolet. Darüber hinaus können hausgemachte Probleme zusätzlich durch externe Faktoren in ihrer Wirkung noch verschärft werden, was im Zusammenhang mit einem Managementversagen nicht relativiert werden sollte.

Während jedoch außergewöhnliche Ereignisse wie die „Finanzkrise“ oder die „Automobilkrise“ jeden treffen können, schmerzen individuelle Versäumnisse nur die entsprechenden Unternehmen selbst. Ein Sachverhalt, der einerseits ernsthafte Sorgen bereiten kann aber andererseits auch erfreuliches Potential in sich birgt. Sorge, weil das Problem oft nur durch gravierende Einschnitte zu lösen sein wird, erfreulich, weil das Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen und dabei eine unglaubliche Dynamic entfalten kann.

Welche Gründe nun auch gelten mögen, wenn das Unternehmen längere Zeit, je nach Branche, eine Nettoverschuldung von mehr als einem Drittel des Bruttoumsatzes ausweist, muss unverzüglich gehandelt werden, damit die Liquidität gewahrt wird. Andernfalls droht eine schmerzhaftere Sanierung oder gar die Insolvenz.

Gehandelt werden kann und muss an mindestens zwei Fronten:

  1. Liquidität sichern/steigern (Vertrieb, Zugeständnisse d. Gläubiger, Veräußerung von unwichtigen Assets/Beteiligungen/Geschäftsbereiche, Wachstum durch M&A, etc.)
  2. Kosten Senken (Rationalisierung, Reduzierung der „Komfortzonen“, Konzentration auf Kerngeschäft etc.).

Wie die Maßnahmen im Detail aussehen, muss individuell ermittelt werden. Jedoch ist die Grundlage für alle Entscheidungen immer ein verständliches, zuverlässiges und belastbares Berichtssystem. Nur so lassen sich Finanzbedarf, Fortschritte und Maßnahmen korrekt darstellen und kommunizieren. Hier sollte vom ersten Tag an ein Interim-Controller (keine unselbständige Zeitarbeitsaushilfen) hinzugezogen werden, um die Kernmannschaft zu entlasten und Fehlentwicklungen zu vermeiden.

 

Erfolgsfaktoren und Probleme einer Restrukturierung

Ohne auf besondere Details eingehen zu wollen, die auch je nach Branche, Unternehmensgröße etc. sehr unterschiedlich ausfallen können, kann man dennoch einige Erfolgsfaktoren nennen, die für alle ihre Gültigkeit haben. Diese sind:

 

  1. Konsens,
  2. Kommunikation,
  3. Kooperation,

 

Die Sicherstellung aller 4-K’s führt in der Regel zum Erfolg einer Restrukturierungsmaßnahme, wobei schon beim ersten Punkt leider auch schon die ersten Probleme zu bewältigen sind.

 

Konsens

Es muss sichergestellt werde, dass die Notwendigkeit einer Restrukturierung auch von allen gleich gesehen wird. Gesellschafter, Management und Belegschaft müssen Problem und Ursache gleichermaßen verstehen und die gleichen Konsequenzen daraus ziehen. Oft bricht wilder Aktionismus aus und jeder sieht seine Prioritätenliste als die Richtige an, womit dann auch schon das Chaos beginnt. Um dieses dann zu meistern, sind wahre Talente gefragt.

 

Kommunikation

Existieren bereits Mängel in der Kommunikation innerhalb des Unternehmens und sogar zwischen Unternehmen und den Gesellschaftern, so werden diese Probleme in der angespannten Situation noch verschlimmert. Anstatt produktiv zu kommunizieren um, z.B. den fehlenden Konsens herzustellen, wird entweder überhaupt nicht kommuniziert oder nur „revisionssicher“ und ohne Inhalt. Die Folge sind u.a. unnötige E-mails und Meetings, welche dann an der verbliebenen Zeit und den Nerven zerren.

Als Mittel der Kommunikation zählen auch einwandfreie und zeitnah verfügbare Reports der Financials und Non-Financials sowie der gesetzten Meilensteine. An dieser Stelle stoßen die meisten Gesellschaften an die Grenzen ihrer Personalkapazitäten, die bei planmäßiger Auslastung solche „Sonderaufgaben“ nicht vorsehen. Hier muss für die Dauer des Prozesses ein erfahrener Interim-Manager als externe Unterstützung herangezogen werden der kein gewöhnlicher „ Liniensoldat“ sein kann, sondern die Nuancen, Probleme und Erfordernisse der Situation aus Erfahrung beherrscht.

 

Kooperation

Die Kooperation zwischen allen Beteiligten wird in einer schwierigen Situation sehr stark auf die Probe gestellt. Dies gilt nicht nur zwischen Management und Belegschaft sondern insbesondere auch zwischen Management und Gesellschafter bzw. Banken. Wenn über Kommunikation nicht zum Konsens gefunden werden kann, kommt es zu Verwerfungen zwischen den Beteiligten, was die Situation noch verschärft. Anstatt sich gemeinsam für das Wohl des Unternehmens einzusetzen, wird der „Schwarze Peter“ reihum gereicht (Management, Betriebsrat, Gesellschafter) und jeder versucht nun sein persönliches Optimum, auf Kosten des anderen, durchzusetzen.

 

Kapital

Demonstrative Handlungsunfähigkeit durch Uneinigkeit ist Gift für Beziehung zwischen Unternehmen und Fremdkapitalgeber; in der Regel die Hausbank. Wenn sich sogar Gesellschafter uneins zeigen, wird ein Fremdkapitalgeber zurecht vorsichtig und die Kreditlinie streichen bzw. auf vorzeitige Rückzahlung bereits gewährter Kredite pochen. Der umgekehrte Effekt also der gewünscht wurde. Was das bedeutet, muss wohl nicht näher erläutert werden.

Ohne Einigkeit aber wird es kaum möglich sein, das notwendige Kapital für die erforderlichen Maßnahmen sicher zu stellen. Nicht selten wird ein zuvor geeinigtes Unternehmen wegen Streitigkeiten zwischen den Gesellschaftern in Lager aufgespalten, die eine Restrukturierung unmöglich macht. Jeder schlägt sich auf die Seite, die vermeintlich die sichere für die persönlichen Ziele ist und es entsteht ein Grabenkampf, der oft nur in der Insolvenz ein Ende findet (oder auch nicht). Ein neutraler Interim-Manager ist in dieser Situation oft die einzige Rettung.

 

Der Interim-Manager als Erfolgsfaktor

Kommen Gesellschafter und Unternehmensführung nicht zum Konsens, ist nur noch eine externe dritte Partei – der Interim-Manager – in der Lage, die Probleme zu lösen. Ungeachtet der im Einzelfall verwendeten Terminologie bringt der Interim-Manager zahlreiche Vorteile.

Er ist:

  • Neutral,
  • Unvorbelastet,
  • Frei von Karrierezwängen,
  • Kampferprobt und erfahren,
  • Nur dem Erfolg verpflichtet,
  • Nur für dieses Unternehmen mit 100% seiner Arbeitskraft tätig und nicht nur 2x /Woche,
  • „Hands-on“ und nah am Geschehen,
  • Charakterstark und inspirierend.

Die vertrauensschaffende Atmosphäre, die ein Interim-Manager schaffen kann, ist der Erfolgsgarant und kann nicht substituiert werden. Ein Interim-Manager ist aber von der Kooperation der Schlüsselpersonen abhängig. Wird der Interim-Manger hinreichend unterstützt, kann die Restrukturierung mit Sicherheit gelingen.

Sollten Sie weitere Fragen zum Thema Interim-Management oder Restrukturierung haben, so können Sie Ihre Anfrage jederzeit an mich wenden unter:

 

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher schriftlicher Erlaubnis gewährt.

 

Ricardo T. Morita

contact@morita-corporate-services.com

www.morita-corporate-services.com

Translate »